Bayerntorwarttrainer Sepp Maier
Grenzenloser, manchmal fast schon krankhafter Ehrgeiz sind nur einige Attribute, die der ehemalige Weltklassespieler besitzt. Maier verschwieg Verletzungen, nur um spielen zu können, und duldete in der eigenen Mannschaft keine Nachlässigkeiten. Seine Zornausbrüche nach Abwehrfehlern waren sogar bei seinem langjährigen Weggefährten Franz Beckenbauer gefürchtet. Das Schlitzohr und bayrische ‚Urviech‘ ist ein Spaßvogel, begeisterter Volksschauspieler und Unterhaltungskünstler, der das Publikum in dem eher trockenen Metier Profifußball mit seinen komischen Einlagen stets bei Laune hält.
Eigentlich wollte er bis 45 im Tor stehen. Bei seinem 50. Geburtstag sah er dies aber schon wieder ganz anders: „Vielleicht war es doch gut, wie es gekommen ist. Der Fußball ist nicht mehr lustig.“ Ganz anders Maier, der im Strafraum schon einmal auf Entenjagd ging. Nicht umsonst wurde er als Karl Valentin des Fußballs charakterisiert.
Doch Maier, der in Anzing vor den Toren Münchens ein Tenniszentrum betreibt, wehrt sich auch heute noch gegen das Image des Clowns. Er sei vielmehr ein ernsthafter Mensch, der, „wenn ich will, auch einmal lustig sein kann“. Was sein langjähriger Weggefährte Franz Beckenbauer einst auch bestätigte: „Seine Heiterkeit hat immer auch einen ernsthaften Hintergrund. Der Sepp braucht sie, um Schwierigkeiten zu überwinden.“
Von 1994 bis 2008 war der Maier Sepp“ fester Torwart-Trainer bei den Bayern und maßgeblich daran beteiligt, dass ein Oliver Kahn zu den weltweit Besten seines Faches wurde.